Fliegerdemonstration Axalp
Typ: | Militärische Luftwaffen-Demonstration |
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Termin: | Jährlich, zweite Oktoberwoche |
Ort: | Fliegerschiessplatz Ebenfluh (südlich von Brienz) |
Offizielle Website: | armee.ch/axalp |
Allgemeiner Eindruck: | |
Fotografiermöglichkeiten: | |
Einrichtungen: | |
Preisniveau: | |
Teilnahme des Autors: | 2005 2006 2007 2008 2009(*) 2010 |
Zusammenfassung
Die Fliegerdemonstration Axalp ist einer der berühmtesten Luftfahrtanlässe der Welt. Jedes Jahr klettern Tausende von Begeisterten auf diesen Berg der Voralpen in der Schweiz (ca. 2000 bis 2500m über Meer), um sich am Dröhnen der Hornets und Tiger zu erfreuen und die Präzision der Piloten zu bewundern, die auf Ziele schiessen, die sich fast in Reichweite des Publikums befinden. Und, natürlich, kann man dies alles fotografieren
Hinweis: Seit der ersten Version dieses Ratgebers sind die
Satellitenfotos des Gebietes der Axalp in der Google-Map von Sommeraufnahmen in
Winteraufnahmen gewechselt worden (die nun eine Schneelandschaft zeigen). Zwar
sieht dies hübscher aus, leider eignet es sich nun jedoch für die Orientierung
nicht mehr so sehr, wie dies bei den Sommeraufnahmen möglich war. Man sollte
deshalb doppelt vorsichtig vorgehen, wenn man die Ortsbezeichnungen anwendet,
die in den weiter unten stehenden Hinweisen vorkommen.
Wie man dorthin gelangt
Öffentliche Verkehrsmittel
Axalp ist ein kleines Dorf ohne eine für einen solchen Anlass ausgelegte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ausser an den beiden Veranstaltungstagen kann man ohne Auto nur mit dem Bus ("Postauto") dorthin gelangen, der einige Male am Tag ab Brienz fährt - siehe Fahrplan Fahrplan (man muss bei "Von" den Ort "Brienz" eingeben und bei "Nach" den Ort "Axalp", dann in der Dropdown-Liste "Axalp, Sportbahnen" auswählen). An den beiden Veranstaltungstagen Mittwoch und Donnerstag muss man den Shuttle-Bus benützen, der weiter unten erwähnt wird.
Demgegenüber hat Brienz gute Zugsverbindungen mit der übrigen Schweiz. Man kann täglich mit mindestens einem Schnellzug pro Stunde von und nach Bern rechnen.
Auto
Achtung! Während den Veranstaltungstagen wird kein Auto zur Axalp zugelassen! Seit 2010 haben die Organisatoren die Regeln für den Zugang zum Dorf geändert. Am Mittwoch und Donnerstag ist die Strasse zwischen Brienz und Axalp geschlossen. Diese Schliessung beginnt bereits am späten Dienstagabend und dauert bis Donnerstagabend, sobald der Verkehr nachlässt (was bis ungefähr 21 Uhr dauern kann).
Wenn man an den Veranstaltungstagen mit dem Auto anreisen will, wird man das Auto auf einem improvisierten Parkplatz in der Nähe der Autobahnausfahrt von Brienz parkieren und von dort aus den Shuttle-Bus benützen müssen. Dies kostet CHF 40.--, einschliesslich HIn- und Rückfahrt mit dem Sessellift. Der Shuttle-Bus-Verkehr beginnt um 6 Uhr morgens.
Hinweis: Der Busverkehr ist gut geregelt, jedoch trotzdem ziemlich ausgelastet. Für den Rückweg muss man mit mindestens einer bis zwei Stunden Wartezeit im Dorf rechnen, bis man in einen Bus steigen kann.
Ausser an den beiden Veranstaltungstagen kann man von Brienz auf der öffentlichen Strasse zum Dorf gelangen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass seit dem Wechsel von 2010 keine grossen Parkplätze auf den Wiesen mehr zur Verfügung stehen, so dass man Schwierigkeiten haben kann, einen Platz zu finden, auf dem man das Auto abstellen kann.
Ein paar Tipps zum Fahren in den Bergen
Für jemanden, der es nicht gewöhnt ist, ist das Fahren auf Bergstrasse nicht leicht - und auf einer dicht befahrenen Bergstrasse wird es sogar noch schwieriger. Hier sind ein paar Regeln, deren Beachtung die Fahrt erleichtern sollen:
- Beim Hinabfahren sollte man einen kleinen Gang einlegen und nicht die ganze Zeit auf das Bremspedal stehen - die Bremswirkung könnte sonst letztendlich ganz ausfallen.
- In behindernden Verkehrssituationen hat auf engen Strassen generell das bergwärts fahrende Auto den Vortritt. Wenn man sich in Talfahrt befindet, muss man wieder rückwärts fahren, bis der bergwärts Fahrende an einem geeigneten Ort sicher an einem vorbeifahren kann.
- Ein solcher geeigneter Ort ist normalerweise eine zu diesem Zweck angelegte Verbreiterung der Strasse, in der 2 bis 3 Autos ausweichen können um dem entgegenkommenden Verkehr den Platz zum Vorbeifahren zu gewähren.
- Auf jeden Fall darf man an solch einer Stelle nicht parkieren!
- Auf einer Postautoroute, und eine solche ist die ganze Strasse zwischen Brienz und Axalp Dorf, wie sie mit dem gelben Posthorn gekennzeichnet ist, hat das Postauto - der grosse, gelbe Bus - immer den Vortritt, selbst wenn man selber bergwärts fährt.
- Man muss Ruhe bewahren und es locker nehmen Die Einheimischen sind höflich und gewöhnt an die Leute, die sich mit dem Fahren in den Bergen nicht auskennen (ausser vielleicht dann, wenn jemand die Durchfahrt blockiert).
Kann man mit dem Auto bis ganz nach oben fahren?
Normalerweise sind alle Strassen und Wege oberhalb des Sporthotels Alpengasthof Axalp für die Öffentlichkeit gesperrt - man muss das grosse, rote Signal in der Nähe der Bus-Station beachten. Man kann jedoch im örtlichen kleinen Ladengeschäft für 10 Franken eine Axalp-Nebenstrassen-Vignette kaufen, die einem die Weiterfahrt bis zum Eingang des Talbodens ermöglicht, überdem sich die Zuschauerregion befindet. Dies ist jedoch eine allgemeine Möglichkeit und bezieht sich nicht auf den Anlass der Fliegerdemonstration als solche, und ist gültig während eines Kalenderjahres. Hier auf jeden Fall ein paar Hinweise:
Ab irgendwann einmal am Dienstagmorgen wird diese Strasse durch das Militär geschlossen. Wenn man es vorher noch schafft, umso besser, wenn nicht, dann umso schlechter.
Aber: Weil immer mehr Leute diese Erleichterung wählen, wird die Parkierungsmöglichkeit dort oben immer knapper. Einige fahren sogar am Vortag (oder noch früher) dorthin und schlafen im Freien - was in der Schweiz eigentlich verboten ist. Man muss deshalb auf einen Mangel an Parkierungsmöglichkeit vorbereitet sein, selbst wenn man hinauffährt, bevor die Strasse geschlossen wird, und man muss im schlimmsten Fall zurückfahren und den Weg nochmals zu Fuss zurücklegen.
Hinweis: Bezüglich zeitlicher Koordinierung ist der ganze Anlass bei Benützung des Sesselliftes völlig machbar (einschliesslich des Morgentrainings) - man muss einfach vor 6 Uhr morgens an der Talstation des Sesselliftes sein. Sogar wenn man zur Äbeflue gehen will, ist es auf diese Weise möglich, man wird möglicherweise bloss den ersten Vorbeiflug der Hornets verpassen.
Hier eine Anregung: Wenn man unbedingt dort hinauf fahren muss, sollte man einander aushelfen und andere Personen mitnehmen. Es gibt nichts Anstössigeres als der Blick am Morgen in einen vorbeifahrenden, riesigen 4x4 mit nur gerade dem Fahrer drin.
Hinweis: Der Rückweg kann extrem langsam werden. Wenn man zurückkehrt, stösst man auf das hinterste Ende des riesigen Verkehrs-Staus mit all den Fahrzeugen, die von den Parkplätzen wegfahren, usw. Und man stelle sich vor: Dem unprivilegierten (nicht militärischen) Verkehr aus der gesperrten Strasse wird nicht gerade der Vortritt gewährt 2009 konnte es leicht zwei Stunden des Wartens absetzen, bevor man überhaupt erst ins Dorf herein gelassen wurde!
Nebenbei bemerkt: Man sollte sich nicht überraschen lassen, dass die meisten Leute, die dort hinauf fahren, sich einen Dreck um die Vignette kümmern und einfach am Fahrverbotssignal vorbeifahren, als ob es gar nicht existierte.
Allgemein ist die ganze Angelegenheit des "Parkierens oberhalb des Dorfes" ein ziemliches Durcheinander und es mangelt dort an klaren Regeln, was manchmal zu gefährlichen Situationen führt. Hier ein Vorschlag an die Organisatoren, falls sie dies zufällig lesen: Man sollte das gesamte Gebiet oberhalb des Sesselliftes während der ganzen Woche sperren.
Helikopter
Helikopter betreffen die meisten nicht wirklich. Aber der Vollständigkeit halber: Ein paar wenige hundert Gäste werden mit Helikoptern zum KP hinauf geflogen. Dies sind
- VIPs: Normalerweise Mitglieder der Schweizerischen Regierung und eingeladene, hochrangige Gäste aus dem Ausland, oft dem Verteidigungsministerium angehörend, oder hochrangige Offiziere
- Akkreditierte Journalisten
- möglicherweise (ich bin nicht sicher, ob dies immer noch stattfindet) Gruppen von schweizerischen Stellungspflichtigen, die am SPHAIR-Programm teilnehmen (Rekrutierung für die Schweizerische Luftwaffe)
- Am Donnerstag Gruppen von Kindern der örtlichen Schule, als Dankeschön für den Fluglärm, den sie das Jahr hindurch ertragen müssen
- ...und natürlich sind die meisten einfach Familienmitglieder/Freunde/Kinder, kurz, wer auch immer bequem genug ist und ausreichende Verbindungen hat, um für sich ein Helikopterticket zu "organisieren" Da ich nicht zu denen gehöre, kann ich nicht mehr Einzelheiten dazu liefern
Unterkunft
Nochmals: Axalp ist klein, und entsprechend sind auch die Unterkunftsmöglichkeiten. Die Auswahl besteht aus:
- Alpengasthof
(Karte)
Sehr praktisch gelegen, im oberen Teil des Dorfes, gleich neben dem Sessellift. Im Angebot stehen Einzel- und Doppelzimmer wie auch Schlafplätze in den gemeinsam benützten, sogenannten Bergsteigerzimmern. Die Preise bewegen sich von 20 Franken bis 60 Franken (inklusive Frühstück) pro Nacht. Das Hotel hat ein Restaurant, das auch für Passanten offen steht. Wireless-Internet-Anschluss steht zur Verfügung.
- Hotel Bellevue
(Karte)
Im unteren Teil des Dorfes gelegen, gegenüber dem kleinen Ladengeschäft. Es stehen keine Informationen zu den Zimmern und den Preisen zur Verfügung. Es verfügt auch über ein Restaurant.
NEU: Gemäss dem obigen Link ins Internet ist das Bellevue geschlossen! Meine Frau hat erfahren, dass das ganze Haus in private Appartements umgewandelt worden ist - Hotel Chemihüttli
(Karte)
Ganz nahe beim Bellevue gelegen, in der Nähe des kleinen Ladengeschäftes. Eher klein, 16 Zimmer, mit einem kleinem Restaurant. Im Gegensatz zu den anderen Unterkünften ist es ziemlich neu, 2006 erbaut. Die Preise beginnen bei um die 70 Franken pro Person und Nacht (nur Frühstück).
- Zahlreiche kleine Ferienhäuser (Chalets) im Dorf. Die
komplette Liste kann auf der
Website des Dorfes gefunden
werden (unter "Insider", dort unter "Mietwohnungen").
Dazu die folgenden, allgemeinen Hinweise:
- Die Preisspanne liegt zwischen 70 bis 200 Franken pro Wohnung oder Haus und Nacht
- Normalerweise beträgt die Mindestmietdauer eine ganze Woche, ungeachtet der effektiven Belegungsdauer. Manchmal muss man bestimmte Mietperioden einhalten (wie zum Beispiel von Sonntag bis Samstag)
- Falls die Möglichkeit besteht, für eine kürzere Dauer als eine Woche zu buchen, wird der Preis pro Nacht üblicherweise ansteigen.
- Man muss sich ausreichend über die Kosten für die Endreinigung und für die Bettwäsche informieren.
- In über 90 Prozent der Fälle gibt es keine Möglichkeit der Reservation via Internet. Manchmal besteht eine E-Mail-Kontaktadresse, aber in den meisten Fällen muss man telefonieren (in deutscher Sprache).
Allgemeiner Hinweis zur Unterkunft während der Fliegerdemonstration: MAN MUSS FRÜH BUCHEN! Man kann gar nicht zu früh sein. Man muss sich vorstellen: Es gibt etwa hundert Betten im Alpengasthof, dann vielleicht 30 bis 40 Chalets - und dem stehen ein- bis zweitausend Personen gegenüber, die dorthin wollen. Dazu kommt, dass einige der Unterkunftsmöglichkeiten dauernd von Leuten gebucht werden, die jedes Jahr kommen. Man muss also frühzeitig Monate im Voraus planen.
Zeitplan
In Bezug auf den Zeitplan gestaltet sich die Fliegerdemonstration Axalp jedes Jahr mehr oder weniger gleich:
Montag und Dienstag: Trainingstage. Bei gutem Wetter kann man ein paar Runden von schiessenden Hornets und Tigern erwarten, jeweils am Vormittag (ungefähr um 9 Uhr beginnend) und am Nachmittag (ungefähr um 13 Uhr beginnend).
Am Dienstag kann man zusätzlich auf eine vollständige Probe der ganzen Vorführung hoffen. Dies ist nicht garantiert (wegen des Wetters), wird jedoch normalerweise durchgeführt
- Diese beiden Trainingstage eignen sich auch gut dazu, einige Helikopter zu fotografieren, die Material heraufbringen. Der Ort Brau eignet sich dazu am besten.
Mittwoch und Donnerstag: Am Morgen ist Training, wie für Montag und Dienstag bereits beschrieben. Die Hauptvorführung beginnt exakt um 14 Uhr mit ein paar Hornets, die aus dem Tal emporsteigen und flares ausstossen (vor 2010 war dies ein Cougar). Danach sind die Attraktionen meistens die selben: F/A-18-Solovorführung, SAR-Demonstration, Patrouille Suisse, gewöhnlich ein oder zwei Special Guests - und natürlich Tiger und Hornets, die wieder auf die Ziele feuern.
Wenn wir schon dabei sind: Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass der Anlass auf der Axalp trotz der Beschreibung auf dieser Seite keine Airshow ist. Nochmals: Es ist Oktober, hoch oben in den Voralpen, mit militärischen Jets, die vor den Augen des Publikums scharf schiessen. Im Fall des geringsten Zweifels bezüglich der notwendigen Wetter-Mindestbedingungen kann der Anlass innert weniger Minuten abgesagt werden. Es kann also vorkommen, dass alles, was man von der ganzen Woche mitnehmen kann, einige Morgenaufnahmen von ein paar Trainings-Schiessflügen sind. Man hat keine Garantie für irgendetwas.
Um abschätzen zu können, was sich ereignen wird, kann man die Lage aus der Perspektive bezüglich der VIPs beurteilen Die Organisatoren müssen sicherstellen, dass sie die VIPs sicher - und schnell! - an Bord der Cougars hinunterbringen können. Wenn es schon nur danach aussieht, dass innerhalb der nächsten Stunde ernstzunehmender Nebel oder Wolken aufziehen werden, wird die Vorführung ganz einfach abgesagt werden, und der Lufttransport der VIPs hinunter ins Tal läuft an. Im Jahr 2008 war es so, dass das Wetter kurz nach der Annullierung wieder gut wurde - aber nun, keine VIPs, keine Show nur etwas später noch eine Schiessübung.
Andererseits kann es passieren (zwei Mal 2010), dass das Wetter nicht gut genug war, um die VIPs herauf zu bringen, jedoch gut genug, um die Demonstration dennoch durchzuführen. Dies ist natürlich die beste Kombination, weil die Piloten dann etwas tiefer und aggressiver fliegen können.
Ein weiterer Hinweis: Der Verbindungsweg zwischen Tschingel und KP (und natürlich auch der Weg vom und zum Dorf) wird jeweils eine Stunde vor Beginn des Trainings und der Fliegerdemonstration geschlossen. Dies muss man bei der Tagesplanung berücksichtigen.
Ganz besonders zu beachten: Wenn man die die morgendliche Übung mitverfolgen möchte, muss man sich sehr früh aufmachen. Abhängig davon, in welcher Verfassung man sich befindet und wie entschlossen man ist, einen guten Platz oben auf dem Gipfel zu haben, kann das bedeuten, dass man sich irgendwann zwischen 4 und 6 Uhr in der Frühe auf den Weg machen muss. Da es Oktober ist, wird man dabei irgendeine Lampe (und zusätzliche Vorsicht) benötigen. Ausser... man hat Glück und es ist Vollmond Dann wird der Aufstieg selber fast so einmalig wie die Fliegerdemonstration!
Ausrüstung
Zuerst ein allgemeiner Hinweis: Um zu den Publikumsplätzen zu gelangen, muss man eine Bergwanderung unternehmen. Dies ist nichts schrecklich Schwieriges (ausser wenn das Wetter schlecht mitspielt), aber hier geht es um 2000 Meter über Meer und um ungefähr 500 Meter Höhenunterschied. Dazu benötigt man ein paar unentbehrliche Ausrüstungsgegenstände:
- Gute Bergschuhe. Jegliche Art von Sandalen (auch wenn es heiss ist) muss man vergessen. Es müssen gute Wanderschuhe sein.
- Wanderstöcke - nicht unbedingt notwendig, aber stark empfohlen. Wenn man damit noch keine Erfahrung hat, kann dies eine gute Gelegenheit sein, sie auszuprobieren.
- Kleider, vom Wetter abhängig, aber ich würde zumindest eine warme Windjacke und ein wasserdichtes Teil dazu mitnehmen. Das Wetter in den Alpen - und besonders in dieser Höhe und Jahreszeit - kann sehr schnell wechseln.
- Ein zusätzliches T-Shirt. Wenn man oben angelangt ist, wird man höchstwahrscheinlich schwitzen. Da wird man es schätzen, ein frisches T-Shirt anziehen zu können.
- Wenn man sehr früh hinauf steigt, sollte man einen zusätzlichen Pullover in Betracht ziehen oder sonst irgend etwas, das einen warm hält - und trocken! - um 7 Uhr am Morgen auf 2200 Meter über Meer.
- Sonnenschutzcreme - an einem sonnigen Tag, auch wenn es nicht besonders warm ist, kann die Sonne dort oben wirklich aggressiv sein
- Genügend Getränk - besonders (wenn man früh aufsteigt), heissen Tee, um sich am Morgen aufwärmen zu können.
- Wie auch immer: Man muss sich in Bezug auf seine körperlichen Leistungsfähigkeit über das Gewicht der Last im Klaren sein, besonders wenn man auf die "andere Seite" geht (siehe weiter unten)
- Insbesondere muss man in Erwägung ziehen, den schweren, grossen Fotorucksack zu Hause zu lassen und sich einen leichten Wanderrucksack zu besorgen, der gewöhnlich praktisch nichts wiegt. Darin kann man die Fotoausrüstung in die zusätzlichen Kleidungsstücke einwickeln, die man ohnehin mitnehmen muss. Wenn dies auch nicht den gleich guten Schutz bietet, wird es einem doch von zusätzlichem Gewicht auf den Schultern entlasten.
Fotografisch benötigt man:
- Zwingend ein Objektiv mit mindestens 300 bis 400 mm Brennweite, um vernünftige Aufnahmen der fliegenden Flugzeuge machen zu können, ein Objektiv mit 500 mm fester Brennweite wäre die allererste Auswahl. Dieses kann auch gut mit einem 300/2.8 ersetzt werden, das mit einem 2-fach-Telekonverter verbunden ist (was das Gewicht zusätzlich reduziert).
- Wahlweise ein kurzes Teleobjektiv (falls eines der oben erwähnten Objektive diesen Bereich nicht bereits abdeckt). Ich neige dazu, ein 70-200/4 eigens für diesen Anlass auszuleihen (damit ich nicht meine schwere /2.8-Version hinauf schleppen muss).
- Zwingend ein Weitwinkel-Objektiv! Wenn man dabei nicht auf absolute Qualität aus ist, kann man sich überlegen, eine leichte Knipse für diesen Zweck mitzunehmen.
- Einen zusätzlichen Satz Akkus. Man bedenke, dass die Akkus unter den Bedingungen im Oktober auf 2000m über Meer schneller entladen sind, als man gewöhnt ist.
- Einen wirklich guten Autofokus in der Kamera. Und für den Menschen hinter der Kamera: Ein gutes Reaktionsvermögen
Tipp für das Getränk
Wenn man den Weg ganz durch den Talboden bis zum KP wählt, gibt es eine Möglichkeit, den Rucksack etwas leichter zu halten: Man muss nicht Mengen von Wasser mitschleppen, sondern nimmt einige leere Plastikflaschen mit. Gleich bevor man dann den letzten Aufstieg beginnt, gibt es ein kleines Bächlein, wo man frisches, kaltes Wasser abfüllen kann Zumindest mache ich dies für mich selbst - wer nicht so sehr aus einem Bächlein trinken mag, in dessen Nähe Kühe leben und über das die Hornets fliegen, muss dies natürlich nicht tun.
"Schaffe ich das?"
Dies ist eine der am meisten gestellten Fragen. In der überwiegenden Mehrheit ist die Antwort: Ja, man schafft es (aber man wird ein wenig schwitzen ).
Ich persönlich bin ein 100-%iger Büromensch, für den die Axalp wahrscheinlich die einzige grössere körperliche Aktivität im Jahr darstellt - und dennoch bringe ich es fertig, einiges an schweren Brocken dort hinaufzuschaffen. Wenn man nicht gerade ernsthafte gesundheitliche Probleme hat - Herzinsuffizienz usw. - wird man dort hinauf kommen, und man wird es nicht bereuen. Als gute Anfangsvariante kann man auch einfach den Sessellift benützen (man muss sich jedoch auf eine lange Wartezeit gefasst machen) und nur bis Brau hochsteigen.
Und diese beiden Kerle schafften es ebenfalls, kurz vor ihrem dritten Geburtstag. Ich mit den Kindern, die das erste Mal dort hinauf stiegen! Axalp 2009
Einrichtungen
Auf dem Gipfel
Nun, es handelt sich dabei um ein paar Berggipfel mitten in den Voralpen, man darf also keinen Service der Ritz-Klasse erwarten Während der Axalpwoche stellt die Schweizer Armee ein paar wesentliche Einrichtungen zur Verfügung wie Toiletten (mit mittelmässigem Andrang) und ein paar Verkaufsstände, wo man Softdrinks und etwas Warmes zu essen kaufen kann.
Tipp: Man sollte die Getränke im Voraus kaufen. Am Ende der Vorführung ist gewöhnlich nicht mehr viel vorhanden (besonders an einem sonnigen Tag).
Am Weg, in der Nähe der Chüemad-Hütten kann man einen Stand antreffen, wo Schweizer Fondue und Wein verkauft wird. Das selbe gilt für die Sesselliftstationen.
Unten im Dorf
Die Hotels Alpengasthof sowie Chemihüttli haben ihr Restaurant auch für Passanten geöffnet. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich in der Nähe des Chemihüttli ein kleines Ladengeschäft mit einem für seine Grösse überraschend reichhaltigen Angebot an. 2010 war dieses sogar am Sonntag offen, ungefähr bis 18 Uhr.
Preise
Falls es bis jetzt noch nicht klar war: All diese Attraktionen, mit Ausnahme von Unterkunft, Verpflegung, Bahnen und Parking, sind 100 % gratis - eine Gefälligkeit des Schweizerischen Steuerzahlers
Der Weg nach oben
Es gibt verschiedene Wege, um zu den öffentlichen Fotoplätzen zu gelangen. Alle beginnen in der Nähe des Alpengasthofes
"Offizieller Weg"
Man folgt dem kurvenreichen, ansteigenden Strässchen. Bald einmal kommt man in den Wald und erreicht eine Abzweigung. Hier muss man der Strasse rechts folgen. Wenn man einmal die grosse Hütte erreicht hat, muss man Ausschau nach den kleinen Fähnchen der "Schweizer Luftwaffe" halten, die anzeigen, wo man nach links abbiegen muss. Man folgt diesen Fähnchen - zuerst führen sie einen etwas vom vermeintlichen Weg ab aber dann geht es nach rechts und man erreicht schliesslich die steile Aufstiegsstrecke (hier). Am Ende dieser steilen Aufstiegsstrecke (auf der man immer noch den Fähnchen folgt) muss man die felsige Passage mit Vorsicht bewältigen (2009 hat die Armee dort jedoch eine recht komfortable Treppe errichtet, was die Bewältigung dieser Stelle viel sicherer macht). Wenn man da einmal durch ist, hat man den ersten öffentlichen Zuschauerplatz erreicht, der Brau genannt wird.
Von dort aus führt der Weg ziemlich geradlinig hinauf zu den anderen Zuschauerplätzen - man geht in der Nähe des Grates, von dem aus man links den Brienzersee und rechts den Talboden erblickt.
Mit dem Sessellift
Ein Stück des oben beschriebenen Weges kann mit dem Sessellift bewältigt werden. Der Sessellift beginnt in der Nähe des Alpengasthofes und bringt einen direkt hierher, wo man den Weg wie oben beschrieben weiter geht. Das Billet für eine einfache Fahrt kostet CHF 12. Während den beiden offiziellen Tagen der Fliegerdemonstration nimmt der Sessellift den Betrieb um 6 Uhr auf.
Durch den Talboden
Das Problem beim oben beschriebenen Weg ist es... nun, dass ihn die meisten Leute benützen. Es gibt dort ein paar enge Durchgänge, von denen einige schnell einmal mit Dreck bedeckt sind und rutschig und dadurch gefährlich werden. Jedes Jahr kann man die REGA (Schweizerische Rettungsflugwacht) beobachten, die einige unglückliche Zuschauer von dort wegtransportieren.
Die Lösung dafür ist: Man benützt nicht den kürzesten, sondern den leichtesten Weg, was bedeutet, dass man durch den Talboden geht.
Dazu beginnt man wie oben beschrieben, aber bei der grossen Hütte folgt man nicht nach links den Fähnchen, sondern geht weiter geradeaus dem Strässchen entlang. Nach einer überwiegend flachen Wegstrecke kommt man zu einem kleinen (Park-)Platz. Dort biegt man links ab und geht an den Hütten vorbei. Anmerkung: Obwohl man hier das Gebiet der Vorführung betritt, ist dieser Weg völlig legal - in der Tat haben die Organisatoren damit begonnen, die Fähnchen der "Schweizer Luftwaffe" auch hier zu stecken.
Man muss nun nicht genau dem Pfad folgen - man befindet sich ja nun im richtigen Talboden und muss sein Ende erreichen Man kann dem Bächlein folgen und bei der Wahl des Weges einfach seinen gesunden Menschenverstand benützen.
Nach einer Weile sollte man hier ankommen, wo man das Gebäude des KP mit dem "Tower" und die Schiessziele sehen sollte. Nun hat man zwei Möglichkeiten:
- entweder wendet man sich nach links und folgt einem Pfad, der einen zum Grat hinauf führt, wo man die oben unter "Offizieller Weg" beschriebene Route weiter benützen kann. Dies empfiehlt sich, wenn man zum Tschingel gelangen will,
- oder man folgt dem Talboden bis ganz zum Ende und... steigt den steilen Hügel hoch, direkt zum KP! Dies bedeutet eine Anstrengung - aber da der Weg durch den Talboden meistens flach war, sollte man noch in der Lage sein, es zu schaffen.
Anmerkung: Wenn man nur bis Brau kommen will, ist diese Route möglicherweise etwas übertrieben. Dafür sollte man den "offiziellen Weg" benützen - aber mit Vorsicht!
Die Fähnchen stehen lassen!
Man mag versucht sein, eines dieser Fähnchen der Schweizer Luftwaffe mitlaufen zu lassen... dies sollte man jedoch nicht! Am folgenden Morgen werden jene einer nächsten Generation von Erstbesuchern der Axalp den Weg weisen. Nun, ok, am Donnerstag könnte man sich dann ja bedienen
Fotografiermöglichkeiten (öffentliche)
Es gibt drei hauptsächliche öffentliche Zuschauerplätze:
- KP
(Kommandoposten des Schiessplatzes)
Dieser Hang liegt dem Geschehen am nächsten, die Schiessziele liegen in Reichweite und man kann die Flugzeuge in allen Anflugrichtungen beobachten.
Während der Trainingstage und am Morgen der Tage der Fliegerdemonstration ist es möglich, sich überall frei herum zu bewegen, einschliesslich dem "Tower" (dort muss man jedoch mit grossem Andrang rechnen). Während der eigentlichen Fliegerdemonstration ist der "Tower" sowie der grösste Teil des Gebietes auf diesem Hügel für die VIPs reserviert.
- Tschingel
(der grosse Hang neben dem KP)
Ein grosser, offener Hang mit freier Sicht die Talmitte. Zusätzlich hat man zuoberst eine schöne Aussicht auf den Brienzersee, über den die Flugzeuge auch fliegen (jedoch dazu ist ein Objektiv mit sehr grosser Brennweite notwendig, 500 mm und mehr). Dieser Platz ist nicht so aufregend wie das KP, jedoch er ist es wert, dort einen halben Tag zu verbringen.
- Brau
(kleiner, niedriger gelegener Hang)
Ein kleinerer Platz mit freier Sicht in den Taleingang. Er bietet gute Gelegenheiten, am Morgen die Helikopter zu fotografieren, die Material herauf fliegen. Einige Piloten fliegen sogar in einer Weise, um den Fotografen bestmögliche Aufnahmen zu ermöglichen!
Ein paar allgemeine Hinweise für die öffentlichen Fotografiermöglichkeiten
- Man muss darauf achten, wann der Sprecher die Patrouille Suisse ankündigt. Sie wird aus dem Tal zur linken Seite auftauchen, und wenn man sich nicht beim KP befindet, wird man sehr wenig Hinweise auf ihr Erscheinen erhalten, um eine wirklich schöne Aufnahme machen zu können.
- Der letzte Solo-Vorbeiflug der Patrouille Suisse ist ein absolut verrückter Vorbeiflug über den Köpfen der Zuschauer auf dem Brau. Wenn man sich dort befindet, sollte man diesen nicht verpassen
- Bevor die Patrouille Suisse ihre Vorführung beendet, fliegt sie oft einen nahen Vorbeiflug aus Richtung des Brienzersees. Für alle Fälle könnte man also nach dem vorher beschriebenen Vorbeiflug zur nördlichen Kante des Tschingels eilen.
- Der Ausstoss von flares durch die Hornet am Anfang der Vorführung ist von Brau aus unglaublich schwierig zu erwischen, sie erscheint einem wörtlich vor der Nasenspitze. 2010 habe ich es fertig gebracht, sie selbst mit dem 17 mm-Objektiv zu verfehlen Die besten Aufnahmen davon kommen vom KP, ganz einfach deshalb, weil man dort mehr Hinweise darauf erhält.
Fotografiermöglichkeiten (andere)
- Militärflugplatz Meiringen
Dieser Ort wird in einer separaten Beschreibung detailliert vorgestellt. Während der Fliegerdemonstration Axalp ist er erst recht ein Ort erster Wahl.
- Eingang des Talbodens
Während des Flugbetriebes kann man begreiflicherweise nicht einfach durch den Talboden spazieren, aber auch am vordersten Anfang des Talbodens sind schöne Sichten möglich. Besonders am Nachmittag, wenn die Sonne teilweise hinter dem Berg ist, kann man die Fliegerdemonstration aus einer vollständig neuen, beinahe frontalen Perspektive betrachten. Man wandert einfach solange im Talboden hinauf, bis man auf freundliche Soldaten trifft, die einem sagen, wo die Grenze liegt.
- Das Gebiet bei Bielen
Von Meiringen aus kann man den kleinen Ort Bielen erreichen, der sich östlich vom Talboden befindet (hinter dem Grätli, an dem sich die vom Tschingel aus zu betrachtenden Schiessziele befinden). Obwohl man dort nicht sehr weit kommt und die Fotografiermöglichkeiten eher begrenzt sind, kann man doch spezielle Aufnahmen von Flugzeugen und Helikoptern machen, die von Osten her kommen. Ausserdem ist es der einzige Ort zum Zuschauen, der ohne Einschränkungen mit einem Auto erreichbar ist (Tipp für behinderte Zuschauer).
Anmerkung: Man darf sich nur innerhalb des nicht eingeschränkten Gebietes aufhalten. Es bestehen Tafeln, die die Grenze der Gefahrenzone des Schiessgebietes anzeigen.
- Faulhorn
Von den offiziellen Zuschauerplätzen aus mag man auch schon mal den entfernteren, hohen Berg gesehen haben, auf dem sich ein paar Gebäude befinden - und von dem aus Leute offensichtlich die Fliegerdemonstration beobachten. Er befindet sich ziemlich weit weg, ungefähr 5 km vom KP entfernt - aber die Flugzeuge fliegen dort ziemlich nahe vorbei, was sicher auch ein paar "zusätzliche" Möglichkeiten eröffnen kann.
Um auf das Faulhorn zu gelangen, nimmt man erst die Gondelbahn von Grindelwald nach dem First (53 CHF für Hin- und Rückfahrt). Dann steht auf einem ziemlich guten Fussweg eine ungefähr 5 km lange Wanderung (mit 500m Höhendifferenz) zum Faulhorn an.
Auf dem Gipfel befindet sich das Berghotel Faulhorn. Ein Zimmer kostet ungefähr 80 Franken pro Nacht. Da die letzte Talfahrt mit der Gondelbahn ab First bereits um 17 Uhr stattfindet, ist es überlegenswert, ein Zimmer für eine Nacht zu buchen. Dies ermöglicht einem, die Fliegerdemonstration am Nachmittag sowie das Training am Morgen zu beachten - und, als Bonus, kann man den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang hinter den hohen Alpen erleben
"Die andere Seite"
Wer schon mindestens ein Mal auf der Axalp war, hat möglicherweise auf den hohen Bergen an der gegenüberliegenden Seite des Talbodens diese Silhouetten von Leuten gesehen - die sich weit höher über den Flugzeugen befinden, mit der Sonne im Rücken, am absolut perfekten Platz zum Fotografieren. Auch schon mal Lust gehabt, dorthin zu kommen?
Wichtige Warnung
Dies ist nichts für schwache Nerven. Es erfordert bergsteigerisches Können. Wenn man sich fragen muss, ob dies eine Exkursion ist für einen, lautet die Antwort: Ja, aber nur bei perfektem, sommerähnlichem Wetter, das höchstwahrscheinlich nicht umschlagen wird (und man muss sich dazu noch in sehr guter Form befinden). Dazu findet die Fliegerdemonstration wahrscheinlich in der ungeeignetsten Wetterperiode statt - der Übergang vom Sommer in den Winter macht die Steilhänge bereits oft glitschig, bietet jedoch noch nicht genügend Schnee, um sicherer mit Schneeschuhen oder Ähnlichem darüber zu gehen.
Interessanterweise ist der am untersten gelegene Abschnitt des Weges der gefährlichste, mit mehr steilen, rutschigen Passagen und schwieriger, um den Weg zu finden. Wenn man sich einmal über 2500m über Meer befindet, wird es einfacher.
Ein weiterer Punkt: Man muss sich um jeden Preis davor hüten, alleine zu gehen. Anders als in den offiziellen Gebieten, wo jeden Tag tausende von Personen an einem vorbeiziehen, kann man dort während Stunden niemanden antreffen (wenn man überhaupt jemanden antrifft). Unter solchen Bedingungen, wo auch noch keine Verbindung mit dem Handy besteht, kann sogar eine kleine Verletzung in fataler Weise enden. Man muss in Begleitung sein.
Ist es erlaubt?
Die kurze Antwort lautet: JA, solange man nicht die offiziellen Grenzen des Schiessgebietes überschreitet. Diese sind südlich mit folgenden Punkten definiert:
- Wildgärst
- Gärstenhorn (Gärstenhoren)
- Bergspitzen vom Gärstenhorn in westlicher Richtung
- der 2386m hohe Gipfel am westlichen Ende der Äbeflüe
Die Schweizer Luftwaffe hat als massgebende Quelle diese Karte als PDF und die Schiessanzeige auf der offiziellen Website der Schweizer Luftwaffe herausgegeben.
Das Schiessgebiet Axalp liegt auch in Naturschutzgebiet des Kantons Bern
(Hinterburg-Oltscheren) - das jedoch nördlich der oben erwähnten Linie liegt
und das Wildgärstgebiet nicht betrifft. Dies kann auf der interaktiven Karte
auf der Site des Kantons Bern
nachgeschaut werden.
Man soll bitte nicht sein Glück in irgendeinem Gebiet hinter den oben genannten Grenzen versuchen, selbst wenn man glaubt "Ach, dies sieht sicher aus, das sollte in Ordnung sein". Die Bereichsverantwortlichen sowie die Piloten sind recht gut im Entdecken von sorglos Widerhandelnden - das Beste, was man dann erreicht, sind ein paar Aufnahmen von ein paar wenigen, ersten Anflügen, dann wird man bald den EC635 erblicken, der ein paar Leute auslädt, die einen hinunter führen. Nein, man wird keinen Gratisflug nach Brienz erhalten Leute, die aus der Gefahrenzone hinaus geleitet werden, Axalp 2010
Wenn diese Regeln verletzt werden, bringt man die gesamte
Fotografengemeinschaft in Gefahr. Wenn das Militär dann einmal verärgert ist...
nun, dann benötigt es nur vier bis fünf Soldaten, die an der richtigen Stelle
platziert sind, und das ganze Erlebnis mit der "anderen Seite" ist Geschichte
Die lange Antwort lautet: "Ja, aber." Wenn man auf dem Wildgärst ist, befindet man sich beinahe in der Schusslinie des Schiesszieles für Anflüge aus dem Norden. Gewiss, jenes befindet sich 200 bis 300m tiefer, und normalerweise schiessen die Piloten nicht mehr als ein paar Meter daneben. Aber Dinge können geschehen - es braucht nicht viel, bis ein Flugzeug ein paar wenige Grad Neigung mehr erreicht, besonders bei solchen anspruchsvollen Übungen wie der Axalp.
Namentlich wenn der Kommandant bezüglich der Leute dort oben unsicher wird (aus welchen Gründen auch immer: Sicht, Leistung der Piloten, Anzahl und Verhalten der Leute auf dem Gipfel, usw.), kann er die Fliegerdemonstration aus Sicherheitsgründen ganz einfach beenden.
Sich dort oben aufzuhalten, liegt nahe an der Grenze. Zwar auf der sichereren Seite von ihr, aber immerhin. Wenn ich persönlich für die Sicherheit zuständig wäre, würde ich dieses Gebiet schliessen. Da ich es aber nicht bin... werde ich diesen Ort wahrscheinlich bald einmal ausprobieren
Im Gegensatz zum Wildgärst sieht das Gebiet der Äbeflüe relativ sicher aus - man schaut dem Schauspiel gewissermassen von der Seite zu (aber eben von der richtigen Seite her). Der einzige Hacken dabei ist, dass es im Falle eines Unglückes zum Rettungsgebiet wird. Wenn zum Beispiel ein Pilot aussteigen muss, muss man erwarten, dass seine Hornet ganz in der Nähe aufschlagen wird
Wildgärst
Der berühmteste Punkt für die Fotografie von der "anderen Seite" ist der Wildgärsti (2890 m). Man kann ihn entweder vom Dorf Axalp aus erreichen, oder man geht um das ganze Gebiet herum und beginnt in Schwarzwaldalp.
Anmerkung: Obwohl es die extremste Variante ist, muss der Wildgärst nicht der beste Ort sein, um zu fotografieren. Erstens einmal ist man eher weit vom Ort des Geschehens entfernt - ein Objektiv mit langer Brennweite (500 mm und mehr) ist notwendig, um Bilder von vernünftiger Qualität zu erhalten. Zudem kann man von dort aus eigentlich nur zwei oder drei verschiedene Arten von Aufnahmen machen. Aber ok, dies beinhaltet die Hornets und Tigers, die einem über dem Kopf umher fliegen sowie ein paar zweifellos grossartige Stimmungsaufnahmen, wenn die Flugzeuge in das andere Tal hinein fliegen
Dorthin zu gehen, ist ausserdem ein wirkliches Abenteuer und Erlebnis, verglichen mit den gewöhnlichen Plätzen. Die Landschaft über 2500m über Meer wird schlicht atemberaubend, und auf dem Gipfel wähnt man sich auf dem Dach der Welt, mit einer klaren Sicht über Dutzende von Kilometern in jede Richtung.
Von Axalp aus
Zuerst geht man an den normalen Ort beim Eingang des Talbodens.
Anstatt nun im Tal hinaufzusteigen, nimmt man den oberen von zwei Pfaden. Tipp: Nicht die breitere Naturstrasse, sondern den kleinen Fussweg.
Diesem Pfad folgt man, bis man einen freien Überblick über das andere Tal erhält. Man setzt diesen Weg weiter fort, bis man schliesslich zu dieser Hütte kommt. Auf deren Bank sollte man eine ausgiebige Erholungspause einlegen, denn es folgt nun der schwierigere Teil.
Man muss den markierten Bergweg finden, der auf alle diese grimmig aussehenden Gipfel hinauf führt, die sich vor einem erheben. Dies ist wirklich nicht ganz leicht, ich selbst brachte es fertig, ihn beim ersten Mal zu verfehlen (und habe ihn umgangen). Vielleicht kann dieses Foto helfen: Beginn des Aufstieges auf den Wildgärs Wenn man sich einmal auf dem Weg befindet, der hinauf führt, wird es einfacher, den weiteren Verlauf des Weges zu finden. Man muss sich einfach links des Baches halten (so dass er rechts an einem vorbei hinunter fliesst).
So ab der Höhe von 2300m über Meer wechselt die Bodenbedeckung von Gras und Erde zu Stein und Geröll. Da wird es manchmal knifflig, wenn der steinige Boden bei typischem Oktoberwetter rutschig wird. Besonders auf dem Rückweg hinab muss man hier besonders vorsichtig sein.
Wenn man sich einmal über 2500m über Meer befindet, wird der Aufstieg etwas flacher. Man erreicht dann einmal eine Hochebene, die von hohen Felsen umgeben ist. Hier kann man nicht einfach geradeaus weiter gehen, die sind zu steil, um überwunden zu werden. Um weiter zu kommen, muss man etwas zurücksetzen, sich nach rechts wenden (immer noch dem Pfad folgend) und in den Gletscher einsteigen (oder was davon noch übrig geblieben ist).
Man geht in östlicher Richtung weiter, bis man das Ende des Gletschers und alte Wegweiser oberhalb dieses Gletschers erreicht. Der Wildgärst liegt jetzt zur Linken.
Man wendet sich nach links und geht über das Geröll hinauf. Dies ist nochmals ein wenig schwierig, denn man muss den stark ansteigenden Weg auf losen Steinen gehen. Aber auf dem Gipfel gibt es die Belohnung:
Von Schwarzwaldalp aus
Ich selbst habe diesen Weg noch nicht ausprobiert, es wurde mir jedoch gesagt, er sei "länger, dafür leichter". Er beginnt am Parkplatz des Dorfes, wo sich ein schöner Plan mit der Beschreibung aller möglichen Wege befindet. Man kann entweder hier durch oder dort durch gehen, oder ein bisschen mehr darum herum, über Bidem Scheidegg und dem Wischbääch-Tälchen.
Auf jeden Fall sollte man irgendwo östlich am kleinen Gletscher vorbei kommen. Von dort an gilt für den letzten Abschnitt dann wieder die oben erwähnte Beschreibung.
Äbeflüe
Dieser zweite gute Ort ist der westlichste Teil der Hochebene der Äbeflüe. Der Weg dorthin ist nicht so extrem wie auf den Wildgärst, doch bietet er bessere allgemeine Fotografiermöglichkeiten während der Vorführungen. An einem guten Tag fliegen die schiessenden Flugzeuge leicht höher an diesem Ort vorbei, und man sieht sie vor dem Hintergrund der Zuschauerplätze vorbeifliegen. Die meisten "sonnigen" Aufnahmen die man hier auf der rechten Seite sieht, sind von diesem Ort aus gemacht worden.
Man kann auf zwei verschiedenen Wegen dorthin gelangen:
- Zuerst der empfehlenswertere, wenn auch längere Weg: Man folgt dem weiter oben beschriebenen Weg für auf den Wildgärst, bis man auf der Spitze eines kleinen Hügels ankommt, auf dem sich etwas landwirtschaftliches Gerät befindet. Dort geht man ein klein wenig weiter hinauf (ungefähr 50 Meter), bis man zu einem waagrechten Pfad kommt, der nach links abzweigt. Auf diesem Pfad geht man um das Gärstenhorn herum, die meiste Zeit auf ungefähr 2200 bis 2300m über Meer. Sobald man rechterhand das Tälchen Äbeflüe erblickt, wendet man sich nach links, um den Felsrand zu erreichen.
- Eine anderer Weg ist es, vom Taleingang aus direkt von Norden her aufzusteigen. Es gibt dort nirgends einen wirklichen Pfad, und es ist gefährlicher - manchmal steigt man in einer Neigung von 45 Grad den mit grobem Gras bewachsenen Berg hinan. Man kann sich jedoch dort nicht leicht verlieren - man sucht sich einfach den Weg hinauf, und geht hinauf, und hinauf, und hinauf, und hinauf Möglicherweise kommt man bei einem unteren Teil des Felsrandes an - in diesem Fall muss man etwas zurücksetzen, um den Weg nach weiter oben zu finden. Das Ziel ist das westlichste Ende der Hochebene.
- Wichtig! Der Rückweg muss über die oben erwähnte Wildgärst-Route führen (den ersten erwähnten Weg). Man soll nicht einfach wieder direkt den Berg hinunter steigen wollen, in dieser Richtung ist es zu gefährlich.
Vom letzten (Park-)Platz aus dauert es ungefähr zwei bis vier Stunden, um hinauf zu gelangen. Wie schon erwähnt: Man darf die Hochebene nicht weiter östlich betreten. Der letzte offiziell erlaubte Punkt ist der Gipfel in 2386m Höhe. Dieser kann leicht am blauen Kreuz erkannt werden, das dort auf eine Steinplatte gemalt worden ist. Der Gipfel der Äbeflüe, 2386m über Meer, Axalp 2010
Alles, was rechts davon liegt (auf dieses Bild bezogen), also in Richtung KP, ist verboten - diese Information kommt von einem freundlichen Eurocopter-Pilot, der uns dort einmal besuchte
Was die Ausrüstung betrifft: Das Meiste kann man mit einem 300er-Objektiv mit einem zweifachen Telekonverter abdecken, mit Ausnahme von ein paar breiter ausgelegten Vorbeiflügen der Patrouille Suisse. Natürlich sind 500 mm besser, doch dann wird man noch ein mittleres Teleobjektiv (70 - 200) benötigen, um alles andere aufzunehmen, was mehr als einzelnes Flugzeug darstellt.
Äbeflüe ist der einzige Ort bei der Fliegerdemonstration Axalp, wo ein Stativ tatsächlich sinnvoll ist. Wenn es hier zwar nicht sehr nahe am Ort des Geschehens ist, ist es doch möglich, mit einem 500er-Objektiv (und mehr) einige Aufnahmen von Helikoptern selbst in entfernteren Teilen des Tales zu machen, und dazu benötigt man etwas zusätzliche Stabilität.
"Ich habe gehört, dass einige Leute mit dem Helikopter dorthin fliegen?!"
Ja. Davon habe ich auch gehört. 2008 hat sich eine Gruppe von Leuten mit der Schweizer Luftwaffe in Verbindung gesetzt und hat es geschafft, für sich einen Flug auf das westliche Ende der Äbeflüe zu organisieren. Fotos können hier gesehen werden.
2009 hat wiederum eine andere Gruppe einen Helikopter gemietet, mit dem sie eine Menge Foto- und Videoausrüstung auf den Wildgärst transportiert und dann in einem Zelt übernachtet hat, usw. Dies ist im Forum Swiss Aviation Photography etwas diskutiert worden - Während diese Unternehmung mit der Luftwaffe koordiniert worden ist, besteht keine Klarheit darüber, ob dies völlig legal war oder nicht (ich bin nicht ermächtigt, darüber zu urteilen). Aber auf jeden Fall trägt der Pilot die Verantwortung.
Noch früher, 2006, war ein halboffizielles Team ebenfalls dort, aber die Einzelheiten zum Transport kenne ich nicht. Wahrscheinlich sind es ähnliche wie bei denjenigen 2008.
Tipps und Warnungen
(speziell für die Besteigungen der "anderen Seite")Wenn das Wetter nicht gerade ganz perfekt ist, muss man sich auf alles gefasst machen, besonders bei einer plötzlich eintretenden Störung, was einen dort oben festhalten kann. Ja, auch über Nacht.
Wenn man das erst Mal plant, dort hinauf zu gehen, sollte man den Örtlichkeiten idealerweise im Spätsommer zuerst einen Erkundungsbesuch abstatten, um das Terrain kennen zu lernen, aber auch seine eigenen körperlichen Fähigkeiten.
Wer nicht in der Schweiz kranken- und unfallversichert ist, sollte sich eine zusätzliche Deckung bei der REGA (Schweizerische Rettungsflugwacht) besorgen. Jene kostet lediglich CHF 30.- pro Jahr und kann einen vor riesigen Kosten bewahren, wenn einmal etwas falsch laufen sollte.
Man darf nicht erwarten, dass die Verbindung mit dem Handy jederzeit klappt (aber auf den Bergspitzen sollte es gehen).
Man sollte sich gutes Kartenmaterial besorgen. Schweizer Standard ist SwissGeo (Massstab 1:25000). Man kann sie online kaufen (auch eine elektronische Version). Man benötigt das Blatt CN 1209 Brienz (1:25000). Man kann sogar im Internet auf dieser Karte nachschauen!
Und wenn man keine grossen Teleobjektive mitnimmt, sollte man zumindest Feldstecher mitnehmen, damit man das Geschehen näher betrachten kann.
Nützliche Links
Bestimmt gibt es im ganzen Web hunderte von Websites über die Axalp Die folgenden finde ich erwähnenswert:
- Gary Parsons ausgezeichneter Bericht aus dem Jahr 2007 - wenn man etwas vom "Geist der Axalp" fühlen will, ist man hier an der richtigen Adresse.
- Andreas Zeitlers Website mit verblüffenden Fotos des Anlasses des Mirage-Abschiedes 2003 (man muss den Link XXL-Photos anklicken!)
- Galerie von Peter Steehouwer - ein Axalp-Veteran, der seit 1999 alle Demonstrationen besucht hat.
- Hier noch ein weiterer praktischer Ratgeber zur Fliegerdemonstration Axalp.
Deutsch-Übersetzung von Chrigu G.
Letzte Aktualisierung: 14-10-2012, 19:00