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Fliegerdemonstration Axalp

Typ:Militärische Luftwaffen-Demonstration
Termin:Jährlich, zweite Oktoberwoche
Ort:Fliegerschiessplatz Ebenfluh (südlich von Brienz)[map]
Offizielle Website:armee.ch/axalp[external]
Allgemeiner Eindruck:+++++
Fotografiermöglichkeiten:+++++
Einrichtungen:++
Preisniveau:+++++
Teilnahme des Autors:2005[external] 2006[external] 2007[external] 2008[external] 2009[external](*) 2010[external]

Zusammenfassung

Die Fliegerdemonstration Axalp ist einer der berühmtesten Luftfahrtanlässe der Welt. Jedes Jahr klettern Tausende von Begeisterten auf diesen Berg der Voralpen in der Schweiz (ca. 2000 bis 2500m über Meer), um sich am Dröhnen der Hornets und Tiger zu erfreuen und die Präzision der Piloten zu bewundern, die auf Ziele schiessen, die sich fast in Reichweite des Publikums befinden. Und, natürlich, kann man dies alles fotografieren :-)


Hinweis: Seit der ersten Version dieses Ratgebers sind die Satellitenfotos des Gebietes der Axalp in der Google-Map von Sommeraufnahmen in Winteraufnahmen gewechselt worden (die nun eine Schneelandschaft zeigen). Zwar sieht dies hübscher aus, leider eignet es sich nun jedoch für die Orientierung nicht mehr so sehr, wie dies bei den Sommeraufnahmen möglich war. Man sollte deshalb doppelt vorsichtig vorgehen, wenn man die Ortsbezeichnungen anwendet, die in den weiter unten stehenden Hinweisen vorkommen.

Wie man dorthin gelangt

Öffentliche Verkehrsmittel

Axalp ist ein kleines Dorf ohne eine für einen solchen Anlass ausgelegte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ausser an den beiden Veranstaltungstagen kann man ohne Auto nur mit dem Bus ("Postauto") dorthin gelangen, der einige Male am Tag ab Brienz[map] fährt - siehe Fahrplan Fahrplan[external] (man muss bei "Von" den Ort "Brienz" eingeben und bei "Nach" den Ort "Axalp", dann in der Dropdown-Liste "Axalp, Sportbahnen" auswählen). An den beiden Veranstaltungstagen Mittwoch und Donnerstag muss man den Shuttle-Bus benützen, der weiter unten erwähnt wird.

Demgegenüber hat Brienz gute Zugsverbindungen mit der übrigen Schweiz. Man kann täglich mit mindestens einem Schnellzug pro Stunde von und nach Bern rechnen.

Auto

Achtung! Während den Veranstaltungstagen wird kein Auto zur Axalp zugelassen! Seit 2010 haben die Organisatoren die Regeln für den Zugang zum Dorf geändert. Am Mittwoch und Donnerstag ist die Strasse zwischen Brienz und Axalp geschlossen. Diese Schliessung beginnt bereits am späten Dienstagabend und dauert bis Donnerstagabend, sobald der Verkehr nachlässt (was bis ungefähr 21 Uhr dauern kann).

Wenn man an den Veranstaltungstagen mit dem Auto anreisen will, wird man das Auto auf einem improvisierten Parkplatz[map] in der Nähe der Autobahnausfahrt von Brienz parkieren und von dort aus den Shuttle-Bus benützen müssen. Dies kostet CHF 40.--, einschliesslich HIn- und Rückfahrt mit dem Sessellift. Der Shuttle-Bus-Verkehr beginnt um 6 Uhr morgens.

Hinweis: Der Busverkehr ist gut geregelt, jedoch trotzdem ziemlich ausgelastet. Für den Rückweg muss man mit mindestens einer bis zwei Stunden Wartezeit im Dorf rechnen, bis man in einen Bus steigen kann.

Ausser an den beiden Veranstaltungstagen kann man von Brienz auf der öffentlichen Strasse zum Dorf gelangen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass seit dem Wechsel von 2010 keine grossen Parkplätze auf den Wiesen mehr zur Verfügung stehen, so dass man Schwierigkeiten haben kann, einen Platz zu finden, auf dem man das Auto abstellen kann.

Ein paar Tipps zum Fahren in den Bergen


Für jemanden, der es nicht gewöhnt ist, ist das Fahren auf Bergstrasse nicht leicht - und auf einer dicht befahrenen Bergstrasse wird es sogar noch schwieriger. Hier sind ein paar Regeln, deren Beachtung die Fahrt erleichtern sollen:

Kann man mit dem Auto bis ganz nach oben fahren?


Normalerweise sind alle Strassen und Wege oberhalb des Sporthotels Alpengasthof Axalp für die Öffentlichkeit gesperrt - man muss das grosse, rote Signal in der Nähe der Bus-Station beachten. Man kann jedoch im örtlichen kleinen Ladengeschäft für 10 Franken eine Axalp-Nebenstrassen-Vignette kaufen, die einem die Weiterfahrt bis zum Eingang des Talbodens[map] ermöglicht, überdem sich die Zuschauerregion befindet. Dies ist jedoch eine allgemeine Möglichkeit und bezieht sich nicht auf den Anlass der Fliegerdemonstration als solche, und ist gültig während eines Kalenderjahres. Hier auf jeden Fall ein paar Hinweise:

Allgemein ist die ganze Angelegenheit des "Parkierens oberhalb des Dorfes" ein ziemliches Durcheinander und es mangelt dort an klaren Regeln, was manchmal zu gefährlichen Situationen führt. Hier ein Vorschlag an die Organisatoren, falls sie dies zufällig lesen: Man sollte das gesamte Gebiet oberhalb des Sesselliftes während der ganzen Woche sperren.

Helikopter

Helikopter betreffen die meisten nicht wirklich. Aber der Vollständigkeit halber: Ein paar wenige hundert Gäste werden mit Helikoptern zum KP hinauf geflogen. Dies sind

Unterkunft

Nochmals: Axalp ist klein, und entsprechend sind auch die Unterkunftsmöglichkeiten. Die Auswahl besteht aus:

Allgemeiner Hinweis zur Unterkunft während der Fliegerdemonstration: MAN MUSS FRÜH BUCHEN! Man kann gar nicht zu früh sein. Man muss sich vorstellen: Es gibt etwa hundert Betten im Alpengasthof, dann vielleicht 30 bis 40 Chalets - und dem stehen ein- bis zweitausend Personen gegenüber, die dorthin wollen. Dazu kommt, dass einige der Unterkunftsmöglichkeiten dauernd von Leuten gebucht werden, die jedes Jahr kommen. Man muss also frühzeitig Monate im Voraus planen.

Zeitplan

In Bezug auf den Zeitplan gestaltet sich die Fliegerdemonstration Axalp jedes Jahr mehr oder weniger gleich:

Wenn wir schon dabei sind: Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass der Anlass auf der Axalp trotz der Beschreibung auf dieser Seite :-) keine Airshow ist. Nochmals: Es ist Oktober, hoch oben in den Voralpen, mit militärischen Jets, die vor den Augen des Publikums scharf schiessen. Im Fall des geringsten Zweifels bezüglich der notwendigen Wetter-Mindestbedingungen kann der Anlass innert weniger Minuten abgesagt werden. Es kann also vorkommen, dass alles, was man von der ganzen Woche mitnehmen kann, einige Morgenaufnahmen von ein paar Trainings-Schiessflügen sind. Man hat keine Garantie für irgendetwas.

Um abschätzen zu können, was sich ereignen wird, kann man die Lage aus der Perspektive bezüglich der VIPs beurteilen :-) Die Organisatoren müssen sicherstellen, dass sie die VIPs sicher - und schnell! - an Bord der Cougars hinunterbringen können. Wenn es schon nur danach aussieht, dass innerhalb der nächsten Stunde ernstzunehmender Nebel oder Wolken aufziehen werden, wird die Vorführung ganz einfach abgesagt werden, und der Lufttransport der VIPs hinunter ins Tal läuft an. Im Jahr 2008 war es so, dass das Wetter kurz nach der Annullierung wieder gut wurde - aber nun, keine VIPs, keine Show :-) nur etwas später noch eine Schiessübung.

Andererseits kann es passieren (zwei Mal 2010), dass das Wetter nicht gut genug war, um die VIPs herauf zu bringen, jedoch gut genug, um die Demonstration dennoch durchzuführen. Dies ist natürlich die beste Kombination, weil die Piloten dann etwas tiefer und aggressiver fliegen können.

Ein weiterer Hinweis: Der Verbindungsweg zwischen Tschingel und KP (und natürlich auch der Weg vom und zum Dorf) wird jeweils eine Stunde vor Beginn des Trainings und der Fliegerdemonstration geschlossen. Dies muss man bei der Tagesplanung berücksichtigen.

Ganz besonders zu beachten: Wenn man die die morgendliche Übung mitverfolgen möchte, muss man sich sehr früh aufmachen. Abhängig davon, in welcher Verfassung man sich befindet und wie entschlossen man ist, einen guten Platz oben auf dem Gipfel zu haben, kann das bedeuten, dass man sich irgendwann zwischen 4 und 6 Uhr in der Frühe auf den Weg machen muss. Da es Oktober ist, wird man dabei irgendeine Lampe (und zusätzliche Vorsicht) benötigen. Ausser... man hat Glück und es ist Vollmond :-) Dann wird der Aufstieg selber fast so einmalig wie die Fliegerdemonstration!

Ausrüstung

Zuerst ein allgemeiner Hinweis: Um zu den Publikumsplätzen zu gelangen, muss man eine Bergwanderung unternehmen. Dies ist nichts schrecklich Schwieriges (ausser wenn das Wetter schlecht mitspielt), aber hier geht es um 2000 Meter über Meer und um ungefähr 500 Meter Höhenunterschied. Dazu benötigt man ein paar unentbehrliche Ausrüstungsgegenstände:

Fotografisch benötigt man:

Tipp für das Getränk

Wenn man den Weg ganz durch den Talboden bis zum KP wählt, gibt es eine Möglichkeit, den Rucksack etwas leichter zu halten: Man muss nicht Mengen von Wasser mitschleppen, sondern nimmt einige leere Plastikflaschen mit. Gleich bevor man dann den letzten Aufstieg beginnt, gibt es ein kleines Bächlein, wo man frisches, kaltes Wasser abfüllen kann :-) Zumindest mache ich dies für mich selbst - wer nicht so sehr aus einem Bächlein trinken mag, in dessen Nähe Kühe leben und über das die Hornets fliegen, muss dies natürlich nicht tun.

"Schaffe ich das?"

Dies ist eine der am meisten gestellten Fragen. In der überwiegenden Mehrheit ist die Antwort: Ja, man schafft es (aber man wird ein wenig schwitzen ;-)).

Ich persönlich bin ein 100-%iger Büromensch, für den die Axalp wahrscheinlich die einzige grössere körperliche Aktivität im Jahr darstellt - und dennoch bringe ich es fertig, einiges an schweren Brocken dort hinaufzuschaffen. Wenn man nicht gerade ernsthafte gesundheitliche Probleme hat - Herzinsuffizienz usw. - wird man dort hinauf kommen, und man wird es nicht bereuen. Als gute Anfangsvariante kann man auch einfach den Sessellift benützen (man muss sich jedoch auf eine lange Wartezeit gefasst machen) und nur bis Brau hochsteigen.

Und diese beiden Kerle schafften es ebenfalls, kurz vor ihrem dritten Geburtstag. [image] Ich mit den Kindern, die das erste Mal dort hinauf stiegen! Axalp 2009

Einrichtungen

Auf dem Gipfel

Nun, es handelt sich dabei um ein paar Berggipfel mitten in den Voralpen, man darf also keinen Service der Ritz-Klasse erwarten :-) Während der Axalpwoche stellt die Schweizer Armee ein paar wesentliche Einrichtungen zur Verfügung wie Toiletten (mit mittelmässigem Andrang) und ein paar Verkaufsstände, wo man Softdrinks und etwas Warmes zu essen kaufen kann.

Tipp: Man sollte die Getränke im Voraus kaufen. Am Ende der Vorführung ist gewöhnlich nicht mehr viel vorhanden (besonders an einem sonnigen Tag).

Am Weg, in der Nähe der Chüemad-Hütten[map] kann man einen Stand antreffen, wo Schweizer Fondue und Wein verkauft wird. Das selbe gilt für die Sesselliftstationen.

Unten im Dorf

Die Hotels Alpengasthof sowie Chemihüttli haben ihr Restaurant auch für Passanten geöffnet. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich in der Nähe des Chemihüttli ein kleines Ladengeschäft mit einem für seine Grösse überraschend reichhaltigen Angebot an. 2010 war dieses sogar am Sonntag offen, ungefähr bis 18 Uhr.

Preise

Falls es bis jetzt noch nicht klar war: All diese Attraktionen, mit Ausnahme von Unterkunft, Verpflegung, Bahnen und Parking, sind 100 % gratis - eine Gefälligkeit des Schweizerischen Steuerzahlers :-D

Der Weg nach oben

Es gibt verschiedene Wege, um zu den öffentlichen Fotoplätzen zu gelangen. Alle beginnen in der Nähe des Alpengasthofes[map]

"Offizieller Weg"

Man folgt dem kurvenreichen, ansteigenden Strässchen[map]. Bald einmal kommt man in den Wald[map] und erreicht eine Abzweigung[map]. Hier muss man der Strasse rechts folgen. Wenn man einmal die grosse Hütte[map] erreicht hat, muss man Ausschau nach den kleinen Fähnchen der "Schweizer Luftwaffe" halten, die anzeigen, wo man nach links abbiegen muss. Man folgt diesen Fähnchen - zuerst führen sie einen etwas vom vermeintlichen Weg ab[map] aber dann geht es nach rechts und man erreicht schliesslich die steile Aufstiegsstrecke (hier[map]). Am Ende dieser steilen Aufstiegsstrecke (auf der man immer noch den Fähnchen folgt) muss man die felsige Passage[map] mit Vorsicht bewältigen (2009 hat die Armee dort jedoch eine recht komfortable Treppe errichtet, was die Bewältigung dieser Stelle viel sicherer macht). Wenn man da einmal durch ist, hat man den ersten öffentlichen Zuschauerplatz erreicht, der Brau genannt wird.

Von dort aus führt der Weg ziemlich geradlinig hinauf zu den anderen Zuschauerplätzen - man geht in der Nähe des Grates, von dem aus man links den Brienzersee und rechts den Talboden erblickt.

Mit dem Sessellift

Ein Stück des oben beschriebenen Weges kann mit dem Sessellift bewältigt werden. Der Sessellift beginnt in der Nähe des Alpengasthofes[map] und bringt einen direkt hierher[map], wo man den Weg wie oben beschrieben weiter geht. Das Billet für eine einfache Fahrt kostet CHF 12. Während den beiden offiziellen Tagen der Fliegerdemonstration nimmt der Sessellift den Betrieb um 6 Uhr auf.

Durch den Talboden

Das Problem beim oben beschriebenen Weg ist es... nun, dass ihn die meisten Leute benützen. Es gibt dort ein paar enge Durchgänge, von denen einige schnell einmal mit Dreck bedeckt sind und rutschig und dadurch gefährlich werden. Jedes Jahr kann man die REGA (Schweizerische Rettungsflugwacht) beobachten, die einige unglückliche Zuschauer von dort wegtransportieren.

Die Lösung dafür ist: Man benützt nicht den kürzesten, sondern den leichtesten :-) Weg, was bedeutet, dass man durch den Talboden geht.

Dazu beginnt man wie oben beschrieben, aber bei der grossen Hütte[map] folgt man nicht nach links den Fähnchen, sondern geht weiter geradeaus dem Strässchen entlang. Nach einer überwiegend flachen Wegstrecke kommt man zu einem kleinen (Park-)Platz[map]. Dort biegt man links ab und geht an den Hütten vorbei. Anmerkung: Obwohl man hier das Gebiet der Vorführung betritt, ist dieser Weg völlig legal - in der Tat haben die Organisatoren damit begonnen, die Fähnchen der "Schweizer Luftwaffe" auch hier zu stecken.

Man muss nun nicht genau dem Pfad folgen - man befindet sich ja nun im richtigen Talboden und muss sein Ende erreichen :-) Man kann dem Bächlein folgen und bei der Wahl des Weges einfach seinen gesunden Menschenverstand benützen.

Nach einer Weile sollte man hier[map] ankommen, wo man das Gebäude des KP mit dem "Tower" und die Schiessziele sehen sollte. Nun hat man zwei Möglichkeiten:

Anmerkung: Wenn man nur bis Brau kommen will, ist diese Route möglicherweise etwas übertrieben. Dafür sollte man den "offiziellen Weg" benützen - aber mit Vorsicht!

Die Fähnchen stehen lassen!

Man mag versucht sein, eines dieser Fähnchen der Schweizer Luftwaffe mitlaufen zu lassen... dies sollte man jedoch nicht! Am folgenden Morgen werden jene einer nächsten Generation von Erstbesuchern der Axalp den Weg weisen. Nun, ok, am Donnerstag könnte man sich dann ja bedienen :-)

Fotografiermöglichkeiten (öffentliche)

Es gibt drei hauptsächliche öffentliche Zuschauerplätze:

Anmerkung: Auch wenn es scheint, dass diese drei Plätze unterschiedliche Qualitäten zum Fotografieren aufweisen, sie alle sind es eindeutig wert, besucht zu werden. Jeder von ihnen bietet eine eigene Perspektive und eine eigene Atmosphäre. Während man beim KP von Horden von verbissenen Freaks mit ihren langen Objektiven umgeben ist, und die um einen guten Platz an der Schranke kämpfen, ist es auf Brau relaxter, und die Leute haben einfach Spass daran, das Schauspiel zu betrachten.

Ein paar allgemeine Hinweise für die öffentlichen Fotografiermöglichkeiten

Fotografiermöglichkeiten (andere)

"Die andere Seite"

Wer schon mindestens ein Mal auf der Axalp war, hat möglicherweise auf den hohen Bergen an der gegenüberliegenden Seite des Talbodens diese Silhouetten von Leuten gesehen - die sich weit höher über den Flugzeugen befinden, mit der Sonne im Rücken, am absolut perfekten Platz zum Fotografieren. Auch schon mal Lust gehabt, dorthin zu kommen? :-D

Wichtige Warnung

Dies ist nichts für schwache Nerven. Es erfordert bergsteigerisches Können. Wenn man sich fragen muss, ob dies eine Exkursion ist für einen, lautet die Antwort: Ja, aber nur bei perfektem, sommerähnlichem Wetter, das höchstwahrscheinlich nicht umschlagen wird (und man muss sich dazu noch in sehr guter Form befinden). Dazu findet die Fliegerdemonstration wahrscheinlich in der ungeeignetsten Wetterperiode statt - der Übergang vom Sommer in den Winter macht die Steilhänge bereits oft glitschig, bietet jedoch noch nicht genügend Schnee, um sicherer mit Schneeschuhen oder Ähnlichem darüber zu gehen.

Interessanterweise ist der am untersten gelegene Abschnitt des Weges der gefährlichste, mit mehr steilen, rutschigen Passagen und schwieriger, um den Weg zu finden. Wenn man sich einmal über 2500m über Meer befindet, wird es einfacher.

Ein weiterer Punkt: Man muss sich um jeden Preis davor hüten, alleine zu gehen. Anders als in den offiziellen Gebieten, wo jeden Tag tausende von Personen an einem vorbeiziehen, kann man dort während Stunden niemanden antreffen (wenn man überhaupt jemanden antrifft). Unter solchen Bedingungen, wo auch noch keine Verbindung mit dem Handy besteht, kann sogar eine kleine Verletzung in fataler Weise enden. Man muss in Begleitung sein.

Ist es erlaubt?

Die kurze Antwort lautet: JA, solange man nicht die offiziellen Grenzen des Schiessgebietes überschreitet. Diese sind südlich mit folgenden Punkten definiert:

Die Schweizer Luftwaffe hat als massgebende Quelle diese Karte als PDF[external] und die Schiessanzeige[external] auf der offiziellen Website der Schweizer Luftwaffe herausgegeben.

Das Schiessgebiet Axalp liegt auch in Naturschutzgebiet des Kantons Bern (Hinterburg-Oltscheren) - das jedoch nördlich der oben erwähnten Linie liegt und das Wildgärstgebiet nicht betrifft. Dies kann auf der interaktiven Karte auf der Site des Kantons Bern[external] nachgeschaut werden.

Man soll bitte nicht sein Glück in irgendeinem Gebiet hinter den oben genannten Grenzen versuchen, selbst wenn man glaubt "Ach, dies sieht sicher aus, das sollte in Ordnung sein". Die Bereichsverantwortlichen sowie die Piloten sind recht gut im Entdecken von sorglos Widerhandelnden - das Beste, was man dann erreicht, sind ein paar Aufnahmen von ein paar wenigen, ersten Anflügen, dann wird man bald den EC635 erblicken, der ein paar Leute auslädt, die einen hinunter führen. Nein, man wird keinen Gratisflug nach Brienz erhalten :-) [image] Leute, die aus der Gefahrenzone hinaus geleitet werden, Axalp 2010

Wenn diese Regeln verletzt werden, bringt man die gesamte Fotografengemeinschaft in Gefahr. Wenn das Militär dann einmal verärgert ist... nun, dann benötigt es nur vier bis fünf Soldaten, die an der richtigen Stelle platziert sind, und das ganze Erlebnis mit der "anderen Seite" ist Geschichte :-(

Die lange Antwort lautet: "Ja, aber." Wenn man auf dem Wildgärst ist, befindet man sich beinahe in der Schusslinie des Schiesszieles für Anflüge aus dem Norden[map]. Gewiss, jenes befindet sich 200 bis 300m tiefer, und normalerweise schiessen die Piloten nicht mehr als ein paar Meter daneben. Aber Dinge können geschehen - es braucht nicht viel, bis ein Flugzeug ein paar wenige Grad Neigung mehr erreicht, besonders bei solchen anspruchsvollen Übungen wie der Axalp.

Namentlich wenn der Kommandant bezüglich der Leute dort oben unsicher wird (aus welchen Gründen auch immer: Sicht, Leistung der Piloten, Anzahl und Verhalten der Leute auf dem Gipfel, usw.), kann er die Fliegerdemonstration aus Sicherheitsgründen ganz einfach beenden.

Sich dort oben aufzuhalten, liegt nahe an der Grenze. Zwar auf der sichereren Seite von ihr, aber immerhin. Wenn ich persönlich für die Sicherheit zuständig wäre, würde ich dieses Gebiet schliessen. Da ich es aber nicht bin... werde ich diesen Ort wahrscheinlich bald einmal ausprobieren :-)

Im Gegensatz zum Wildgärst sieht das Gebiet der Äbeflüe relativ sicher aus - man schaut dem Schauspiel gewissermassen von der Seite zu (aber eben von der richtigen Seite her). Der einzige Hacken dabei ist, dass es im Falle eines Unglückes zum Rettungsgebiet wird. Wenn zum Beispiel ein Pilot aussteigen muss, muss man erwarten, dass seine Hornet ganz in der Nähe aufschlagen wird :-)

Wildgärst

Der berühmteste Punkt für die Fotografie von der "anderen Seite" ist der Wildgärst[map]i (2890 m). Man kann ihn entweder vom Dorf Axalp aus erreichen, oder man geht um das ganze Gebiet herum und beginnt in Schwarzwaldalp.

Anmerkung: Obwohl es die extremste Variante ist, muss der Wildgärst nicht der beste Ort sein, um zu fotografieren. Erstens einmal ist man eher weit vom Ort des Geschehens entfernt - ein Objektiv mit langer Brennweite (500 mm und mehr) ist notwendig, um Bilder von vernünftiger Qualität zu erhalten. Zudem kann man von dort aus eigentlich nur zwei oder drei verschiedene Arten von Aufnahmen machen. Aber ok, dies beinhaltet die Hornets und Tigers, die einem über dem Kopf umher fliegen :-) sowie ein paar zweifellos grossartige Stimmungsaufnahmen, wenn die Flugzeuge in das andere Tal hinein fliegen :-)

Dorthin zu gehen, ist ausserdem ein wirkliches Abenteuer und Erlebnis, verglichen mit den gewöhnlichen Plätzen. Die Landschaft über 2500m über Meer wird schlicht atemberaubend, und auf dem Gipfel wähnt man sich auf dem Dach der Welt, mit einer klaren Sicht über Dutzende von Kilometern in jede Richtung.

Von Axalp aus

[image] Ich auf dem Wildgärst, August 2010

Von Schwarzwaldalp aus


Ich selbst habe diesen Weg noch nicht ausprobiert, es wurde mir jedoch gesagt, er sei "länger, dafür leichter". Er beginnt am Parkplatz des Dorfes[map], wo sich ein schöner Plan mit der Beschreibung aller möglichen Wege befindet. Man kann entweder hier durch[map] oder dort durch[map] gehen, oder ein bisschen mehr darum herum, über Bidem[map] Scheidegg[map] und dem Wischbääch-Tälchen[map].

Auf jeden Fall sollte man irgendwo östlich am kleinen Gletscher[map] vorbei kommen. Von dort an gilt für den letzten Abschnitt dann wieder die oben erwähnte Beschreibung.

Äbeflüe

Dieser zweite gute Ort ist der westlichste Teil der Hochebene der Äbeflüe[map]. Der Weg dorthin ist nicht so extrem wie auf den Wildgärst, doch bietet er bessere allgemeine Fotografiermöglichkeiten während der Vorführungen. An einem guten Tag fliegen die schiessenden Flugzeuge leicht höher an diesem Ort vorbei, und man sieht sie vor dem Hintergrund der Zuschauerplätze vorbeifliegen. Die meisten "sonnigen" Aufnahmen die man hier auf der rechten Seite sieht, sind von diesem Ort aus gemacht worden.

Man kann auf zwei verschiedenen Wegen dorthin gelangen:

Vom letzten (Park-)Platz[map] aus dauert es ungefähr zwei bis vier Stunden, um hinauf zu gelangen. Wie schon erwähnt: Man darf die Hochebene nicht weiter östlich betreten. Der letzte offiziell erlaubte Punkt ist der Gipfel in 2386m Höhe[map]. Dieser kann leicht am blauen Kreuz erkannt werden, das dort auf eine Steinplatte gemalt worden ist. [image] Der Gipfel der Äbeflüe, 2386m über Meer, Axalp 2010

Alles, was rechts davon liegt (auf dieses Bild bezogen), also in Richtung KP, ist verboten - diese Information kommt von einem freundlichen Eurocopter-Pilot, der uns dort einmal besuchte :-)

Was die Ausrüstung betrifft: Das Meiste kann man mit einem 300er-Objektiv mit einem zweifachen Telekonverter abdecken, mit Ausnahme von ein paar breiter ausgelegten Vorbeiflügen der Patrouille Suisse. Natürlich sind 500 mm besser, doch dann wird man noch ein mittleres Teleobjektiv (70 - 200) benötigen, um alles andere aufzunehmen, was mehr als einzelnes Flugzeug darstellt.

Äbeflüe ist der einzige Ort bei der Fliegerdemonstration Axalp, wo ein Stativ tatsächlich sinnvoll ist. Wenn es hier zwar nicht sehr nahe am Ort des Geschehens ist, ist es doch möglich, mit einem 500er-Objektiv (und mehr) einige Aufnahmen von Helikoptern selbst in entfernteren Teilen des Tales zu machen, und dazu benötigt man etwas zusätzliche Stabilität.

"Ich habe gehört, dass einige Leute mit dem Helikopter dorthin fliegen?!"

Ja. Davon habe ich auch gehört. 2008 hat sich eine Gruppe von Leuten mit der Schweizer Luftwaffe in Verbindung gesetzt und hat es geschafft, für sich einen Flug auf das westliche Ende der Äbeflüe zu organisieren. Fotos können hier[external] gesehen werden.

2009 hat wiederum eine andere Gruppe einen Helikopter gemietet, mit dem sie eine Menge Foto- und Videoausrüstung auf den Wildgärst transportiert und dann in einem Zelt übernachtet hat, usw. Dies ist im Forum Swiss Aviation Photography[external] etwas diskutiert worden - Während diese Unternehmung mit der Luftwaffe koordiniert worden ist, besteht keine Klarheit darüber, ob dies völlig legal war oder nicht (ich bin nicht ermächtigt, darüber zu urteilen). Aber auf jeden Fall trägt der Pilot die Verantwortung.

Noch früher, 2006, war ein halboffizielles Team[external] ebenfalls dort, aber die Einzelheiten zum Transport kenne ich nicht. Wahrscheinlich sind es ähnliche wie bei denjenigen 2008.

Tipps und Warnungen

(speziell für die Besteigungen der "anderen Seite")

Nützliche Links

Bestimmt gibt es im ganzen Web hunderte von Websites über die Axalp :-) Die folgenden finde ich erwähnenswert:


Deutsch-Übersetzung von Chrigu G.

Letzte Aktualisierung: 14-10-2012, 19:00

Fotos aus Axalp

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