Militärflugplatz Meiringen
Typ: | Luftwaffenstützpunkt |
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Ort: | Schweiz, Kanton Bern |
Offizielle Website: | www.lw.admin.ch(...) |
Allgemeiner Eindruck: | |
Fotografiermöglichkeiten: | |
Einrichtungen: |
Zusammenfassung
Von den drei aktiven militärischen Stützpunkten in der Schweiz ist Meiringen fotografisch gesehen weitaus der attraktivste. Hier hat man Zugang von beiden Seiten der Piste, keine (oder minimale) Schranken, freundliches Personal und rundherum grossartige Berge. Schlichtweg 100 Prozent Schweizerische Luftfahrtfotografie
Wie man dorthin gelangt
Öffentliche Verkehrsmittel
Das einfachste Mittel, um nach Meiringen zu gelangen, ist der Zug. Zuerst fährt man nach Brienz (die meisten Schnellzüge halten dort), wo man in den Regionalzug nach Meiringen umsteigt. Anmerkung: Der Militärflugplatz heisst traditionellerweise "Meiringen", man muss jedoch eine Station vor Meiringen aussteigen, nämlich in "Brienzwiler". Andernfalls kommt man zu einer erfrischenden, 5 km langen Wanderung.
Auto
Es gibt drei mögliche Wege zum Gelände:
- Von Westen her auf der Autostrasse A8 her kommend, nimmt man die Ausfahrt "Unterbach" Nr. 30, wo man sich bereits vor dem Gelände befindet.
- Von Osten her auf der Hauptstrasse 6/11 her kommend, fährt man bis zum Kreisel, den man in südlicher Richtung verlässt, und schon überquert man die Piste!
- Alternativ kann man das kleine Nebensträsschen benützen, auf dem man an die südöstliche Seite des Militärflugplatzes gelangt.
Rund um den Flugplatz gibt es ein paar Parkierungsmöglichkeiten, darunter sind es hauptsächlich der Besucherparkplatz des Militärflugplatzes, beim Eingang, sowie der für die Spotter bestimmte Parkplatz (!) auf der nördlichen Seite an der Unterbachstrasse. Dann gibt es auch einen guten Ort beim unbenützten Rollweg, nützlich beim Aufenthalt rund um den Mittelpunkt der Piste (man sollte jedoch auf dem Gras parkieren, damit man den möglichen militärischen Verkehr nicht behindert).
Wenn möglich sollte man das Parkieren an anderen als den oben genannten Plätzen vermeiden. Es gäbe ein paar Orte, einige davon wären verdammt gut geeignet, aber man muss berücksichtigen, dass sich die meisten auf privaten Grundstücken befinden. Die Dorfbewohner sind allgemein freundlich gegenüber den Spottern, es wäre schade, wenn sich dies ändern müsste
Unterkunft
Meiringen/Unterbach ist nicht gerade eine gewaltige Touristenanlage. Wenn man beabsichtigt, etwas länger zu bleiben, kann man lokal ein "Zimmer" suchen. Hier kann man möglicherweise auch eine Wohnung finden (bei "Ort" in der Dropdown-Liste "Meiringen/Brünig/Unterbach" wählen). Ansonsten gibt es in Brienz eine Menge Orte, zusammen mit der guten Zugsverbindung zum Gebiet des Militärflugplatzes.
Zeitplan
Die Schweizer Luftwaffenstützpunkte haben einen ziemlich regelmässigen Flugplan. Auf der offiziellen Website findet man die jeweils neueste Ausgabe der Flugplatznews, die einen detaillierten Zeitplan für die Hornet- und Tigerflüge enthalten. Insbesondere kann man die folgenden Punkte beachten:
- Truppenbelegung WK und RS - bei diesen Terminen gibt es intensive Übungen der Bodentruppen, was auch eine grössere Flugaktivität mit sich bringt.
- Piste gesperrt - während eines Monats, gewöhnlich im August, ist die Piste wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt.
- Ungefähr jedes zweite Jahr, spät im Januar, wird die Luftraumverteidigung des World Economic Forum in Davos, WEF, von Meiringen aus geflogen. Wenn dies der Fall ist, sind an ein paar Tagen die Flugzeuge rund um die Uhr und aufmunitioniert unterwegs. Der Militärflugplatz ist während dieser Zeit leicht stärker bewacht, was jedoch das Fotografieren nicht behindert. Das WEF verursacht in der Tat eine der grössten Ansammlungen von Spottern in Meiringen
- .. und natürlich... die Fliegerdemonstration Axalp
Gewöhnlich kann man Flugbetrieb einmal am Vormittag erwarten (ungefährab 9 Uhr), und einmal nach der Mittagspause (ungefähr ab 14 Uhr). Man kann sich immer beim Eingang erkundigen, die diensthabende Wache ist gewöhnlich freundlich und gut informiert.
Tag der offenen Tür
Ungefähr drei Mal im Jahr organisiert der Militärflugplatz einen Tag der offenen Tür. Dieser verschafft einem ausgezeichnete Gelegenheiten rund um den Militärflugplatz (siehe weiter unten), mag jedoch nicht allzu attraktiv sein für jemanden, der nach Flugbewegungen Ausschau hält. - Trotzdem, wenn man auf ein paar Insider-Aufnahmen aus ist, kann der Besuch der Hangars usw. interessant sein. Es gibt keine festen Daten für diese Anlässe - am besten ruft man einfach beim Militärflugplatz an, die Nummer steht oben in den Flugplatznews.
Fotografiermöglichkeiten
Meiringen bietet eine unglaubliche Auswahl an Fotografiermöglichkeiten an, aus jedem möglichen Winkel. Es ist sicher der interessanteste Militärflugplatz der Schweiz, und wohl auch der beste in Europa. Er ist in einem engen Tal gelegen, entweder mit einer farbenprächtigen Vegetation oder mit schneebedeckten Bergen als Kulisse, mit einigen Plätzen auf den umgebenden Bergen und den Flugzeugen in praktisch bloss einer Armlänge entfernt - und all das ist voll zugänglich vom öffentlichen Raum aus, und hat auch noch eine spotterfreundliche Besatzung: Ich habe viele Leute gesehen, die das erste Mal da waren, und die nicht glauben konnten, was sie da sahen.
Direkte Umgebung
- Kreuzung mit der Piste (südliche Seite)
Dies ist der erste klassische Platz. Man befindet sich weniger als 50 m von den rollenden Flugzeugen entfernt und nur unwesentlich weiter von der Piste entfernt. Dies bietet grossartige Möglichkeiten für Takeoffs von der Piste 10 (man sieht die Flugzeuge kurz nach der Rotation), sowie für die Landung auf der Piste 28. Am besten steht man einfach an der Barriere. Dies eignet sich für den grössten Teil des Tages, sobald die Sonne die Pistenachse überquert hat.
- Öffentliche Terrasse auf dem Restaurant
Die Sicht ist ziemlich ähnlich wie die oben beschriebene, jedoch a) ist man eine Spur weiter von der Piste entfernt, b) befindet man sich in leicht erhöhter Lage und hat c) den Überblick über den Bereitstellungsplatz und Sicht auf den Rollweg zu den Kavernen. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben. Man betritt einfach das Gebäude und geht zwei Stockwerke die Treppe hoch.
- Kleine Strasse (südlich des Mittelpunktes)
Ein perfekter Ort, ungefähr in der Mitte der Piste, gut für die Takeoffs von beiden Seiten und für das Rollen in beiden Richtungen (man hat einen recht weiten, unbehinderten Blickwinkel).
- Westliche Kreuzung mit der Piste(nverlängerung)
und Ende des Rollweges
Erst einmal kann man hier Fotos von Flugzeugen machen, die von Westen her landen - man lehnt sich über die Barriere, und befindet sich an diesem Ort nur ein paar wenige Meter über dem Grund.
Dann, einer der besseren Plätze: Man kann sich sorgfältig der Hütte zu seiner Rechten nähern und hat eine schöne frontale Sicht direkt gegenüber den rollenden Flugzeugen und erlebt das Brüllen der Nachbrenner aus nächster Nähe.
Anmerkung: Der Status dieses Platzes ist nicht vollständig klar. Während dem Anlass Axalp 2006 war eine Menge Leute gleich neben dem Rollweg, und das war ok mit der Security (nun, am Ende wurden wir herausgeworfen, doch dies war wegen einigen Typen, die sich schlecht benommen und die Landbesitzer verärgert hatten). Seit dann geschieht es oft, dass man zurück auf die Strasse geschickt wird.
GROSSE, DICKE WARNUNG: Wenn man das Glück hat und hinter die kleine Hütte gelangt, muss man beachten, dass der Lärm während der Takeoffs extrem laut ist. Das soll man nicht ohne Gehörschutz versuchen - selbst kleine Ohrenstöpsel erfüllen da ihren Dienst. Man soll sich nicht scheuen, die Ohren zuzustopfen, man "hört" sowieso immer noch alles mit jedem einzelnen seiner Knochen
- Kleines Strässchen (Nordwestseite)
Beim Bauernhaus gleich bei der Ausfahrt der A8 kann man in beschränktem Ausmass dem kleinen Strässchen der Piste entlang folgen. Man kann nicht zu weit gehen - ab einem gewissen Punkt trifft man auf militärische Installationen, und das Bodenpersonal freut sich nicht darüber. Aber so 50 bis 100 m sollten gehen. Damit erhält man einen leicht besseren Winkel gegenüber den landenden Flugzeugen. Den grössten Teil des Tages befindet man sich dabei zwar gegenüber der Sonne, aber während der Morgen und Abenden im Sommer ist es recht schön.
Ziemlich oft wird man mit einen Angestellten in einem kleinen Auto Bekanntschaft machen, das wie ein Miniatur-Tower aussieht. (Der hat dann keinerlei Tower-Funktion, sondern ist nur zugegen, um zu berichten, was läuft.) Er wird dann nicht so erfreut sein über einen, wenn man zu lange dem Strässchen gefolgt ist. - Dann wird man die übliche Geschichte hören vom Tiger, der einen geplatzten Reifen hatte und an dieser Stelle von der Piste abkam Wenn man höflich erklärt, dass man bloss eine Reihe von Fotos von einer einzigen Welle von landenden Hornets machen will und sich dann wieder entfernen werde - wird dies in den meisten Fällen klappen.
GROSSE (eher grössere) DICKE WARNUNG: Wenn man dorthin geht, wird man sich so nahe wie nur möglich bei den Hornets befinden, die ihre Nachbrenner eingeschaltet haben - näher als 30 m, sogar näher als am oben genannten Platz. Da sollte man sich im Klaren darüber sein, was man tut.
Man kann sich versuchsweise ein wenig im Gelände herum bewegen, um den perfekten Platz zu finden. Für die Landungen kann man zum Beispiel etwas zurück gehen, hinauf zum erhöhten Teil der Strasse, um freiere Sicht zu haben.
- Kreuzung mit der Piste (nördliche Seite)
Ein weiterer klassischer Platz in Meiringen: Wenn man hinter der Barriere steht, befindet man sich 50 m entfernt von den landenden und abhebenden Flugzeugen auf der Piste 28.
Von dieser Stelle aus kann man auch dem kleinen Strässchen der Piste entlang in Richtung Osten folgen. An einem gewissen Punkt wird man eine schöne Sicht direkt gegenüber den beiden F/A-18 Hornet-Hangars haben (falls sie in Betrieb sind).
- Östliches Pistenende
Wenn man dem oben erwähnten Strässchen weiter folgt, wird man einmal das Bächlein überqueren können und schliesslich in der Pistenachse ankommen. Von da aus sind schöne Stimmungsaufnahmen möglich, besonders wenn die Flugzeuge in Richtung Osten starten und im Vordergrund die Auffangnetze aufgerichtet sind.
- Kreuzung mit dem Rollweg
Wenn die Flugzeuge von der Kaverne aus operieren (was meistens zutrifft), kann man von hier aus Aufnahmen beinahe von Angesicht zu Angesicht machen und es bei den Toren stehend geniessen, wie die Hornets in bloss ein paar wenigen Metern Distanz an einem vorbeirollen.
Plätze auf den Anhöhen
- Bergflanke im Süden
Von der südlichen Umgebung des Militärflugplatzes aus fährt man in östlicher Richtung, bis man hierher gelangt (dort sollte ein Wegweiser nach Züün stehen). Dort biegt man rechts ab und folgt der Steigung. Google-Map ist hier nicht gerade detailgetreu, aber es gibt nicht viele Möglichkeiten, den Weg zu verlieren... Dann wird man einmal zu seiner Rechten eine kleine Holzbrücke erblicken. Da muss man sich eine Parkiermöglichkeit suchen (vielleicht muss man dazu ein wenig weiter nach oben oder wieder nach unten fahren, denn es gibt in der direkten Umgebung nicht viel Platz dazu). Dann geht man über die Brücke und nähert sich der Kante des Berges. Zwischen den Bäumen sollte man einige gute Plätze finden.
Hier wird man einen grossartigen Überblick über den Militärflugplatz haben, einschliesslich der Wege zu den Kavernen, mit einem Blickwinkel von circa 45 Grad. Anmerkung: Hier benötigt man ein Objektiv mit einer wirklich langen Brennweite. Alles unter einer festen Brennweite von 500 mm wird einem mehr einen Überblick denn ein wirkliches, einzelnes Ereignis bieten - und es wird auf jeden Fall eine Ausschnittvergrösserung notwendig werden (ausser man hat mehr als 1000 mm Brennweite).
Der Zugang zur Brücke ist ein enges Bergsträsschen. MAN DARF IHN NICHT mit dem Auto blockieren! Wenn es erforderlich ist, muss man einen Platz weiter entfernt finden und den Weg zurück halt zu Fuss unternehmen. Das Strässchen scheint unbenützt zu sein, aber die Einheimischen benützen es.
- Hügel im Westen
Man verlässt den Militärflugplatz in Richtung Brienz. Hier sucht man sich eine Parkiermöglichkeit und geht in Richtung der Bäume, bis man sich schliesslich hier irgendwo an der Felskante.
Was man hier erhält, ist
- Sicht in der Pistenachse, perfekt für nach Westen startende Flugzeuge - lange Brennweite ist erforderlich!
- Direkte Näherung der Hornets/Tiger, die aus Richtung Brienz landen
- Autostrasse A8 und
Brünigpassstrasse
Man verlässt den Militärflugplatz und begibt sich auf die kurvenreiche Strecke im Norden in Richtung Brünig. Hin und wieder trifft man auf kleine Nischen an beiden Seiten der Strasse - sie scheinen geradezu für Leute gemacht worden zu sein, die den Militärflugplatz bewundern wollen da es sonst keine logische Erklärung für sie zu geben scheint.
Man folgt den Wegweisern zum Brünigpass. Wenn man oben am Brünigpass angekommen ist, biegt man nach rechts ab und folgt dem Wegweiser in Richtung Hasliberg. Von dort aus kann man über 3 bis 4 km einen guten Platz mit Aussicht suchen. Dabei ist wiederum eine lange Brennweite notwendig.
Ersatzweise kann man auch den unteren Teil der Brünigstrasse in Richtung Meiringen nehmen.
Einrichtungen
Unterbach ist ein kleines Dörfchen, deshalb gibt es hier keine höchstrangigen Dienstleistungen... hier ein paar Hinweise:
- Ungefähr 100 m vom Eingang des Militärflugplatzes gibt es ein kleines Restaurant. Die Preise sind vernünftig, und im Sommer bietet der Garten eine teilweise Sicht auf die Piste
- Der Militärflugplatz hat auch ein Restaurant (oder eher: ein Buffet), gleich unterhalb der Aussichtsterrasse.
- Im selben Gebäude findet man eine öffentliche Toilette.
Deutsch-Übersetzung von Chrigu G.
Letzte Aktualisierung: 31-12-2010, 21:55